Sakaev/Semkov, The Queen's Gambit Accepted 2.ed.

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Produktinformationen "Sakaev/Semkov, The Queen's Gambit Accepted 2.ed."
This new edition of Queen's Gambit Accepted is practically a new book. Every page of the old one has been reassessed and rewritten in order to reflect the latest development of this popular opening. We reconstruct the whole material, dividing it into three parts. Part 1 deals with the most testing option of White 1. d4 d5 2. c4 dc4 3. e4! . Part 2 examines the Classical system 1. d4 d5 2. c4 dc4 3. Nf3 Nf6 4. e3 e6 5. Bc4 c5 and Part 3 discusses various deviations of both sides from the Classical system.
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Kundenbewertungen für "Sakaev/Semkov, The Queen's Gambit Accepted 2.ed."
02.03.2004

Ein exzellentes Theoriewerk für den Turnierspieler! -
Es ist eigentlich erstaunlich, daß es zu einer Eröffnung, die von Kasparow, Anand, Shirov, Iwantschuk, Ponomariov usw. gespielt wird, schon lange kein adäquates Eröffnungsbuch mehr gab; die Werke von Flear, Ward, Buckley, Neistadt usw. sind entweder veraltet oder haben nur einführenden Charakter.
Diese Lücke ist nun erstmal für längere Zeit geschlossen! Der bulgarische Meisterspieler und Verleger Semkov, bislang vor allem bekannt durch die Khalifman´schen Repertoirebücher (Kramnik,Karpov,Anand), hat ein aktuelles, umfassendes und wirklich tiefschürfendes Theoriewerk zusammengestellt, und GM Sakaev (mit 2656 Elo z.z. Nr.34 der Welt) hat nicht nur seinen Namen sondern offenbar auch substantielle Analysen beigesteuert! (Sakaev spielt diese Eröffnung sowohl mit Weiß als auch mit Schwarz).
Verarbeitung und Layout sind sehr ordentlich, im Vergleich zur Khalifman-Reihe noch leicht verbessert. Man spricht leichtverständliches Ausländer-Englisch, an dem sich höchstens Muttersprachler stören würden. Ein falsches Diagramm (S.187 rechts unten) ist die absolute Ausnahme. Obwohl tendenziell ein Repertoirebuch für Schwarz, ist das Buch doch sehr objektiv geschrieben und auch unbedingt für 1.d4-Spieler zu empfehlen (Sakaev ist selbst einer!). Ja, beim genauen Durcharbeiten wird sogar deutlich, daß die Autoren in jeder der 3 Hauptvarianten (3.e4 ; 3.Sf3 Sf6 4.e3 e6 5.Lxc4 c5 6.0-0 a6 7.a4 bzw. 7.Lb3) dem Anziehenden ganz ehrlich einen minimalen Vorteil zugestehen, auch wenn Schwarz keine echten Probleme hat. So etwas liest man selten! Für die ganz Fleißigen wird noch die zusätzliche Lektüre von Kramnik4 angeregt, dessen Anschaffung ist jedoch in keiner Weise substantiell erforderlich.
Das QDA ist keine ganz leichte Eröffnung (welche ist das schon), Schwarz versucht die teilweise Aufgabe des Zentrums durch Figurenspiel und zügige Entwicklung zu kompensieren. Diese Tendenz zur Taktik bringt es mit sich, daß ähnliche Züge in fast identischen Stellungen sehr unterschiedliche Bewertungen nach sich ziehen können: Wann soll Schwarz b7-b5 ziehen und wann nicht? Wann gehört der Sb8 nach c6 und wann nach d7? Soll Schwarz auf d4 tauschen, soll Weiß auf c5 tauschen? Wann darf Schwarz einen weißen Bauern auf e4 fressen und wann nicht? ...
Auf über 200 Seiten breiten die Autoren ihr Wissen aus: Strategische Betrachtungen auf fortgeschrittenem Niveau wechseln sich ab mit anspruchsvollen Analysen, zum Schluß folgt immer ein Resumee des Abspiels. Es hagelt nur so an begründeten Verbesserungsvorschlägen, in turniertaktischer Hinsicht werden Remistendenzen, Risiken und Gewinnchancen deutlich gemacht. Sakaev packt aus, welchen Varianten er nicht traut, auch wenn er sie (noch) nicht widerlegen kann, und wo ungefähr er Verstärkungen vermutet (auch wenn er sie selbst noch nicht kennt).
Das Buch ist definitiv anspruchsvoll, das gilt für den Inhalt ebenso wie für die anversierte Käufer-Zielgruppe: ich sage mal 1800-2400 Dwz/Elo. Einige der komplizerteren Stellungeinschätzungen konnte ich (2200) erst nach 20 Minuten Fritz-Analyse nachvollziehen.
Das Buch hätte sicher 5 von 5 Punkten verdient, wenn nicht, ja wenn nicht ein ganz paar Varianten unverständlicherweise einfach fehlen würden! Z.B. die alte Aljechin-Variante 3.Sf3 a6 4.e3 Lg4 sucht man umsonst. Nun gut, gilt seit langem als bißchen besser für Weiß, wird sehr selten bis gar nicht mehr gespielt, es gibt Besseres für Schwarz. Aber wie ist mit der Hauptvariante nach 3.Sf3 Sf6 4.e3 e6 5.Lxc4 c5 6.0-0 a6 ? Die aktuellen und auch kritischen Fortsetzungen 7.Lb3!, 7.a4, 7.Ld3, 7.De2, 7.e4 sowie 7.dxc5 werden auf 65 Seiten akribisch untersucht, dies ist das Filetstück des Buches! Aber kein Wort zu 7.b3, 7.Sbd2 oder 7.a3, was alles auch auf IM-Ebene hin und wieder mal vorkommt und nicht ganz ohne positionelles Gift ist! Und während die 2-Springer-Variante 4.Sc3 sehr gründlich beleuchtet wird, fehlen andere Varianten mit (verfrühtem) Sc3 völlig. Wohl weil sie nicht kritisch sind und auf gehobenen GM-Niveau nicht gespielt werden, darunter allerdings schon. -
Diese kleinen Lücken muß man selbstständig schließen ; aber bißchen Willen zur Arbeit sollte man auf jeden Fall mitbringen, wenn man mit diesem tollen Buch das Angenommene Damengambit studieren will.

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